Somit muss auch die Bekleidung ein breites Spektrum abdecken, um wechselnden Bedingungen standzuhalten. Körpernahe Schnitte und leichte Materialien mit hoher Wind- und Wettertauglichkeit, außen klimabeständig und innen angenehm weich, sind daher gefragt. Darüber hinaus braucht man auch genügend Bewegungsfreiheit.
Zum Glück ist die Vielfalt im Bereich der Funktionstextilien mittlerweile sehr groß und es werden laufend neue Technologien entwickelt. Bei der Auswahl sollte man auf verschiedene Kriterien achten. Neben technischen Eigenschaften wie Wasserdichtheit, Atmungsaktivität, Elastizität, Gewicht oder Abriebfestigkeit sollte auch das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Müssen Stoffe und Bekleidung wirklich um die halbe Welt transportiert werden, oder findet man auch Marken aus Europa bzw. aus Österreich? Und setzen diese auf hochwertige Materialien aus möglichst natürlichen, nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen? Im Fall von Sportbekleidung ist das aufgrund der notwendigen funktionellen Eigenschaften naturgemäß eine besondere Herausforderung, der sich im Sinne der Nachhaltigkeit aber zunehmend mehr Unternehmen stellen. Zu guter Letzt ist neben Herkunft, Qualität und Tragekomfort auch die Langlebigkeit der Produkte entscheidend. Diese wird wesentlich durch den Einsatz hochwertiger Materialien und Stoffe beeinflusst.
Eine „gute“ Funktionsjacke sollte jedenfalls fixer Bestandteil jedes Wanderoutfits sein. Doch was macht eine „gute“ Jacke aus? Sie soll vor Wind, Regen und Kälte schützen ohne aber völlig luftdicht zu sein und ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Elastizität ist also ein wichtiger Faktor bei aktiver Bewegung in der Natur. Atmungsaktivität ermöglicht den Abtransport von Wasserdampf, der durch Bewegung und Erhitzung des Körpers entsteht. Wichtig ist dabei, dass möglichst alle getragenen Bekleidungsschichten atmungsaktiv sind, damit die Wärme und Feuchtigkeit von ganz innen nach außen geleitet wird. Durch zu „dichte“ Bekleidungsschichten entsteht Wärme und Nässe (durch Schweiß) am Körper, was im schlimmsten Fall zu einem „Hitzestau“ führen kann.
Wasserdichtheit und Atmungsaktivität sind also – neben der Wärmeisolierung – die entscheidenden Faktoren, wirken einander jedoch entgegen. Mehr Atmungsaktivität bedeutet weniger Wasserdichtheit und umgekehrt. Eine Funktionsjacke, die beides zu 100% erfüllt, gibt es nicht, auch nicht für den höchsten Preis. Die Bezeichnung „wasserdicht“ darf deshalb auch nicht missverstanden werden. Dies bedeutet bei Funktionsbekleidung nie, dass man auch bei lang anhaltendem oder starkem Regen komplett trocken bleibt.
Es hängt somit vom Einsatzzweck ab, ob man eine Isolationsjacke (zb. mit PrimaLoft-Isolation), eine Softshell-Jacke oder eine Hardshell-Jacke wählt. Jede dieser Kategorien hat – abhängig von den jeweiligen Wetterbedingungen – ihre Stärken und Schwächen.
Für Extremfälle wie etwa bei einem Wolkenbruch ohne Möglichkeit sich unterzustellen empfiehlt es sich aber, zusätzlich immer einen dünnen, komplett wasserdichten Regen-Poncho mit möglichst kleinem Packmaß dabei zu haben, den man rasch überziehen kann.